Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstützt Medienprojekt an Schulen. Die Klasse 7a der FvSS tritt im hr2 Junges Literaturland Hessen in Staffel 15 auf.
Alles begann ganz harmlos. Im Deutschunterricht lasen wir das Buch Ronja Räubertochter
von Astrid Lindgren. Uns fiel auf, dass die Geschichte weitergeschrieben werden müsste.
Ronja erfährt ein Geheimnis: wenn sie den Silberberg findet, wird ihre Zukunft gesichert
sein. Also ließen wir unserer Fantasie freien Lauf und schrieben drauf los. Nach den ersten
Texten merkten wir allerdings, wie wenig wir über den Bergbau wissen.
Unsere Lehrerin Frau Herrmann fand dann eine Ausschreibung des Jungen Literaturlands
Hessen: Ein Museum, ein Autor, zwei Medienpädagoginnen und eine Schulklasse wirken in
einer Schreibwerkstatt zusammen, so in etwa klang das Angebot. Da stand der Plan fest: die
Klasse 7a würde den Bergbau in der Grube Gustav, ein Bergwerksmuseum am Meißner,
kennenlernen und der Autor Dalibor Markovic ́ würde die Klasse dabei begleiten.
In einer Stationenarbeit bereiteten wir uns im Deutschunterricht auf den Besuch der Grube Gustav
vor. Wir hörten zum ersten Mal etwas über Schwerspat und Kupferschiefer, beides wurde in der
Grube Gustav abgebaut. Wie wichtig der Abbau von Braunkohle am Meißner für die mittelalterliche
Salzgewinnung in Bad Sooden-Allendorf war erfuhren wir und dass die Frau Holle nicht nur in dem
Märchen von Gold- und Pechmarie, sondern auch in zahlreichen Sagen rund um den Meißner eine
große Rolle spielt.
Dann fuhren wir in den Berg ein! – Es war der 5.10.2021 und es war zugig und kalt. Mit dabei waren
Frau Schilldunkel, die Museumsleiterin der Grube Gustav, die uns alles zeigte und erklärte, der uns
zugeordnete Autor Dalibor Markovic ́, Herr Eichler und Frau Herrmann. Am Anfang hatten wir alle
Beklemmungsängste. Was, wenn die Grube Gustav einbrechen würde? Wir konnten uns vorstellen,
was es heißt, stundenlang in gebückter Haltung oder gar liegend mit Hammer und Meißel den Fels
und das Erz freizuhauen. Und dann wurde auch noch das Licht gelöscht, wir standen minutenlang in
völliger Dunkelheit da.
Oben am Tageslicht stellte sich Dalibor Markovic ́ vor und spielte gleich mit uns ein Spiel. Dann
mussten wir zwei Wörter aussuchen und zu ihnen eine Geschichte schreiben. So entstanden unsere
ersten Texte. Im Gasthaus neben der Grube Gustav bekamen wir noch ein leckeres Mittagessen,
bevor wir von unseren Eltern wieder abgeholt wurden. Die Texte von diesem Tag und die Texte, die
wir bei Dalibors zweiten Besuch (diesmal bei uns in der Schule) schrieben, stellten wir alle unter das
Thema: Raus aus der Dunkelheit.
Dann kamen die beiden Tage mit den Medienpädagoginnen Frau Spatz und Frau Bonifer. Sie waren
über die große Whitboard-Tafel im Medienraum zugeschaltet. Dafür sorgte Herr Majczan, der uns bei
den beiden Medientagen mit Rat und Tat zur Seite stand. Wir bekamen Tipps und Erklärungen, wie
wir am besten die Texte aufnehmen sollten. Denn unsere Texte, das stand von Anfang an fest, sollten
beim Jungen Literaturland Hessen im hr2-Kultur vertont werden.
Es war nicht leicht, die perfekte Tonlage zu finden, auf das Ein- und Ausatmen zu achten, darauf, dass
es rundherum keine Geräusche gab und wir uns nicht versprechen. Wir brauchten oft mehrere
Versuche. Das Einsprechen war aber nicht alles. Wir mussten selber Hintergrundgeräusche erzeugen,
denn die von You Tube waren strengstens verboten. Das Geräusch einer Seilwinde oder einer
Grubenexplosion bekamen wir auf Nachfrage aber vom hr2 gestellt. Das dauerte alles mehrere
Stunden. Es war ein sehr anstrengender aber auch erfolgreicher Tag.
Am nächsten Tag, dem 28.01.2022, wurde uns erstmals das Schnittprogramm erklärt. Nach einer Zeit
durften wir selber mit dem Schneiden unserer Texte beginnen. Anfangs fiel es uns nicht leicht die
passenden Geräusche in die passenden Textpassagen einzufügen. Aber diesmal vergingen die
Stunden wie im Flug. Man hatte eigentlich immer etwas zu tun und es war mal was ganz anderes als
Unterricht.
Den Bericht auf der Webseite von hr2 und unser Tonprojekt kann man sich hier (Link anklicken) anschauen.
Fast allen hat das Projekt großen Spaß gemacht, wir haben viel gelernt, vor allem das Schneiden
eigener Tonaufnahmen war spannend. Es war schön die Leute vom hr2 kennenzulernen, auch wenn
es besser gewesen wäre, wenn die uns in der Schule alles gezeigt hätten, online war der Kontakt nur
begrenzt möglich und manche Erklärungen gingen einfach unter. Auf alle Fälle waren die Projekttage
besser und halt abwechslungsreicher als normale Schultage.
Texte: Leander, Leonard, Lorenza, Jakub, Alexander Klasse 7a, Fotos: E. Herrmann